21Mai
2016

Safari, Kilimandscharo und Sansibar

Der letzte Eintrag liegt nun schon einige Zeit zurück. Dies liegt vor allem daran, dass in den letzten beiden Wochen Urlaub auf dem Programm stand. Nach einer Safari ging es zum Kilimandscharo und von dort aus nach Sansibar. Aber alles der Reihe nach.

Am Montagmorgen wurden wir zu Hause abgeholt. Wir, das sind 5 Freiwillige der Charity. Zusammen mit einem Tourguide, einem Fahrer und einem Koch ging es in Richtung Serengeti. Nicht wenige behaupten, dass eine Safari in Tansania eine der besten, wenn nicht sogar die beste Safari weltweit ist. Ein Grund dafür ist die Tatsache, dass man die „Big Five“ (Elefant, Nashorn, Büffel, Löwe, Leopard) beobachten kann. Während unserer zweitägigen Tour kamen auch wir in den Genuss all diese Tiere und viele weitere zu sehen. Mit ihren geschulten Augen hielten unsere Begleiter immer an interessanten Stellen und wir konnten zahlreiche Tiere in freier Wildbahn aus nächster Nähe betrachten. Am Abend des ersten Tages kamen wir schließlich in unserem Camp an. Nachdem wir unsere Zelte aufgebaut hatten, begann ein wildes Treiben in der dortigen Freiluftküche. Eine lange überdachte Arbeitsplatte wurde der Schauplatz eines bunten Treibens aller Köche verschiedener Safaritouren. Die Gaskocher wurden ausgepackt, die Kochmützen aufgesetzt und dann wurde während typisch tansanisch lautem Gerede und Gelächter das Essen zubereitet.

Schon vor dem Sonnenaufgang ging es am nächsten Tag weiter, denn einige Tiere sind nur in den frühen Morgenstunden zu sehen. Auch wir hatten das Glück und konnten unter anderem Nilpferde, Elefanten und Löwen aus nächster Nähe sehen.

Gegen Mittag führte uns unsere Route zum Ngorongoro Krater. Dieser ist ein ehemaliger Vulkankrater welcher heute durch eine wunderschöne Landschaft geprägt ist. In dem über 26.000 Hektar großen Krater sind vor allem die Massai beheimtet.

Nach dem Ende der Safari stiegen wir schließlich in Arusha in einen Linienbus ein um nach Moshi zu fahren. Linienbusse fahren hier allerdings nicht nach einem festen Zeitplan. Der Bus fährt genau dann los, wenn er voll ist…oder auch übervoll. Daher mussten wir über eine Stunde darauf warten, dass genug Mitfahrer eingestiegen waren. Am nächsten Tag gewannen wir bei einer Besichtigung von Moshi, einer Stadt am Fuße des Kilimandscharo, ganz andere Eindrücke, als wir es von unserer Heimatstadt Mwanza gewohnt sind. Während es in Mwanza so gut wie keinen Tourismus gibt und man dementsprechend auch so gut wie nie Angebote auf der Straße bekommt, wird man in Moshi an wirklich jeder Ecke in ein Gespräch verwickelt, welches schließlich in einem Verkaufsangebot von Produkten oder Touren mündet. Diese unangenehme Tatsache ausgeschlossen, ist Moshi jedoch eine idyllische Stadt am Kilimandscharo. Von unserem Hotel aus konnten wir dank des guten Wetters sogar einen Blick auf den Gipfel des Kilimandscharo erhaschen. Am Donnerstag sind wir einem Geheimtipp nachgegangen. Wir haben von einer heißen Quelle gehört und wollten diese besichtigen. Eine über einstündige Taxifahrt im gefühlten Nirgendwo ließ unsere Erwartungen auf die heiße Quelle nicht besonders steigen. Als wir jedoch dort waren, waren wir begeistert. Wir fanden einen kleinen paradiesischen Ort vor, welcher zum verweilen und baden einlud. Einige Tiere ließen sich dabei auch blicken – kleine Fische, Schlangen, eine Schildkröte, aber nein: kein Krokodil.

Den Kilimandscharo selbst haben wir nicht bestiegen. Zum einen fehlte uns die Zeit, da man durchschnittlich fünf bis sechs Tage einplanen muss, zum anderen hätte der Preis von etwa 1000$ unser Budget gesprengt. Also ging es mit dem Flugzeug direkt weiter nach Sansibar, der „Küste der Schwarzen“ (aus dem persischen: „Zangi-bar“). Hier hatten wir eine Woche Erholung geplant. Die ersten beiden Tage verbrachten wir in Kendwa, im Norden der Insel. Weiße Sandstrände und türkises Wasser ließen sofort Urlaubsstimmung aufkommen. Das Highlight in Kendwa war aber wohl der Sonnenuntergang, denn hier kann man beobachten, wie die Sonne direkt in das Meer eintaucht.

Danach verbrachten wir zwei Tage in Paje, im Ostteil der Insel. Dort hatten wir einfache Bungalows direkt am Strand – ein Traum! Zwei weitere Tage verbrachten wir nur wenige Kilometer von Paje entfernt in Jambiani. Aus meiner Sicht ist dies der schönste Ort auf Sansibar, den wir besucht haben. Hier ist das Wasser am klarsten, der Wind am geringsten und außerdem hatten wir eine sehr schöne und dennoch günstige Unterkunft direkt am Meer. Unter anderem waren wir in Jambiani schnorcheln und haben bei Hassan gegessen. Hassan ist der wohl berühmteste Mann von Jambiani und betreibt ein wirklich kleines Restaurant. Er wirbt mit dem Slogan: „Eat until you say: Hassan, please don’t kill me with delicious food“. Neben dem wirklich guten Essen sind es vor allem seine Geschichten, die eine kurzweilige Zeit garantieren.

Zu guter Letzt verbrachten wir noch einen Tag in Stonetown, der Hauptstadt der Insel. Die seit dem Jahre 2000 unter dem UNESCO-Weltkulturerbe stehende Stadt zeichnet sich vor allem durch kleine unübersichtliche Gassen und pompöse Gebäude aus. Ganz oben auf dem Plan stand für uns dort eine Spice-Tour. Da Sansibar besonders für seine Gewürze bekannt ist, ist dies die wohl beliebteste Touristentour und wir wurden nicht enttäuscht. Auf einer der zahlreichen Gewürzfarmen wurden wir herumgeführt, die Pflanzen wurden uns ausführlich erklärt und probieren war natürlich auch erlaubt. Abgerundet wurde das Ganze von einem sehr freundlichen Tourguide. Nur zu empfehlen!

Auch die schönste Zeit geht einmal vorbei und so machten wir uns am Freitag wieder auf den Weg nach Mwanza. Die Arbeit ruft…